Niklaus Schmid


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September

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Formentera
Eine Insel auf dem Weg zur Legende


Auszüge aus "Formentera - Der etwas andere Reiseführer"


Wie war das noch mal mit dem Wikingerprinz Sigurd, den maurischen Piraten und Bob Dylans Schafwollpullover? Diesen Fragen gehe ich in meinem Buch "Formentera - Der etwas andere Reiseführer" nach. Mal berichte ich aus der Vergangenheit, beispielsweise von den Phöniziern, die auf der Insel die ersten Salzbecken bauten, oder von den Arabern, die ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem anlegten. Dann wieder springe ich zurück in die Gegenwart, erwähne neuzeitliche Legenden, schreibe über die Tier- und Pflanzenwelt oder erzähle Geschichten von Künstlern und Charakterkäuzen. Auszüge, wie gesagt, und zwar im monatlichen Wechsel.

September


Von der besten Zeit am Strand ...


Viele Wochen ununterbrochene Hitze, das Wasser ist jetzt so aufgewärmt, dass es über Tag kaum mehr Abkühlung bringt. Also gehe ich schon kurz nach Sonnenaufgang zum Meer. Dann ist der Strand noch leer, das Wasser von der Nacht frisch. Doch heute macht das Schwimmen keinen Spaß. In Ufernähe treiben Quallen. Schön sehen sie ja aus, auch elegant, wie sie so durch das Wasser schweben, gelblich, rötlich, lichtblau oder gläsern weiß.

Aber diese Nesseltiere sind der Schrecken der Urlauber und der Fischer, denen sie die Netze mit einer unappetitlichen Schwabbelmasse füllen. Mich selbst kann der Ruf: „Da ist eine Qualle im Wasser!“ so stark alarmieren, als hätte jemand einen Hai gesichtet.

… der Portugiesischen Galeere ...


Es gibt weltweit über 700 Quallenarten, viele kleine, harmlose; ich aber denke sofort an die schlimmste: Die Portugiesische Galeere sieht aus wie ein gigantischer Wackelpudding und zieht fünfzig Meter lange Tentakel hinter sich her. Mit ihren Fangarmen umgarnen die Medusen kleine Fische und Krebse.

Doch nicht ihre Schönheit oder Anmut lässt die Opfer erstarren, vielmehr ein lähmendes Gift, das bei der leisesten Berührung aus den Nesselkapseln schießt. Hauptnahrung der Quallen sind jedoch nicht Fische, sondern winzige im Wasser schwebende Tiere und Pflanzen, die sich diese Wabbelwesen unter den Schirmrand, in die Mundöffnung und von dort aus weiter in einen sackartigen Magen ziehen.

… Amigos ganz persönlichem Trick ...


Wärme aber lässt die Kleinstwesen sprießen, und so erklärt sich das plötzlich massenhafte Auftauchen der Quallen. Doch auch ungünstige Strömungen können die Medusenschwärme aus Gebieten mit unsauberem Wasser herantreiben. An Formenteras Stränden ist die Plage zum Glück meist nach ein, zwei Tagen verschwunden.

Falls es mal zu der Begegnung mit einer Feuerqualle kommt, sollte man sich auf keinen Fall duschen. Denn Süßwasser aktiviert die Nesselkapseln. Besser ist es, die brennende Stelle mit Sand oder Salz abzureiben. „Drüberpinkeln ist am besten“, sagt mein Nachbar Amigo. Das mag stimmen. Nur gebe es ja Stellen, wende ich ein, die man selber schlecht erreichen kann.
„Dann musst du dir jemanden suchen, der dir sympathisch ist.“

Fortsetzung folgt.....
am 15. September
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Aktualisiert am 1. September 2018 | kontakt@niklaus-schmid.de

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