Niklaus Schmid


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Fortsetzung Presse:

Lesung: Mord und Anekdoten
WAZ-Redaktion, Heiligenhaus, 13.05.2011, Nicole Krzemien

Heiligenhaus. Fast könnte man meinen, Don Vito Corleone, der Pate, spricht selbst im Lesecafé der Bücherei mit seiner rauchig hauchenden Stimme und prägnanten Intonation das legendäre "Lu . i ... gi". Doch es ist der Autor Niklaus Schmid.

Die Stadtbücherei hatte zur Lesung eingeladen, und mindestens zwei Dutzend Zuhörer sind gekommen, um den Autor vorlesen zu hören: aus seinem anfänglich kabarettistisch anmutenden Krimi "Railway to hell" und seiner Liebeserklärung "Formentera - Der etwas andere Reiseführer".

Schmids Lesung beginnt ganz einfach, mit einer Zugfahrt, den Hellweg entlang von Dortmund nach Soest. Ein Vertreter namens Luigi sitzt in der Bahn und beobachtet die Menschen, die mit ihm reisen.
Auch wenn es ein Krimi ist, beschreibt er die Menschen, die ein- und aussteigen so realitätsnah, dass bei dem Zuhörer ein Film ablaufen kann. Aber nicht nur das. Schmid holt die Komik der alltäglichen Situationen heraus, wie ein Ethno-Kabarettist. Und er bewertet sie, wie der Zuhörer erleichtert feststellt, als "bescheuertes Spießerleben". Der Wahlspanier spielt anscheinend sehr gerne mit Vorurteilen: Der Mann sehe aus, als ob seine Frau auf eine Küche spare.

Beim Zuhörer läuft ein Film ab

Es ist allein schon spannend, wie Schmid die Reisenden beschreibt: Detailgetreu und mit philosophisch-komischen Gedanken gespickt. Aber auch die Landschaft, die am ratternden Zug vorbeizieht, lässt er nicht aus: "Bezirksfriedhof, wer möchte da schon leben, nicht mal beerdigt möchte man dort werden."
Anfänglich glaubt der Zuhörer wirklich an eine belanglose Reisebeschreibung, insbesondere weil der geborene Duisburger auch Reiseführer geschrieben hat. Doch zum Schluss geschieht dann doch das nicht Glaubhafte. Ein Mann wird erschossen, aber nicht profan, nein! Über das Handy des Auftraggebers, den Rächer sozusagen, der auf dem Friedhof steht, sind zwei Schüsse zu vernehmen.

Nach der Pause geht es mit Auszügen aus einem Reiseführer weiter. Formentera! Klingt erst einmal langweilig: wie kann man einen Reiseführer schon vorlesen. Es geht: Niklaus Schmid unterteilt sein Buch in zwölf Kapitel. Doch sind die nicht nach Ortschaften untergliedert, sondern nach Monaten.
Seit 33 Jahren lebt er auf der kleinen Balearen-Insel, mit Hund und Huhn. "Formentera ist eine Weltanschauung", findet der Autor. Und genau das beschreibt er auch. Es sind Anekdoten, die anscheinend typisch für die rund 80 Quadratkilometer und 10 000 Einwohner sind. Eine davon kommt im April vor, eine Wegbeschreibung: "Biege an der blauen Mülltonne ab und dann immer weiter geradeaus, bis zur blühenden Agave." Leider gibt es auf Formentera kaum ein geradeaus, kein Wunder, dass sich der Protagonist verfahren hat.

Geschichten liest Niklaus Schmid vor, erzählt dazu und bringt punktuell die Atmosphäre der Insel nach Heiligenhaus.
Sowohl Krimi als auch Reiseführer reizen zum Weiterlesen - Schmid sei Dank

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aus der "Rheinischen Post" vom 27. Juli 2011

Kantiger Typ aus Duisburg

VON PETER KLUCKEN

Wesel (RP). Niklaus Schmid ist ein überregional bekannter Kriminal- und Reiseschriftsteller, der zwischen seiner Geburtsstadt Duisburg und der spanischen Insel Formentera pendelt, die wie ein Hundeknochen aussieht.


Niklaus Schmid lebt seit 1978 auf der kleinen Baleareninsel Formentera.

Mit achtzehn tourte er mit dem Zirkus Althoff durch Frankreich und Schweden; mit dreißig reiste er durch Indien, Afrika und Südamerika. Und seit 1978 pendelt Niklaus Schmid zwischen der kleinen Baleareninsel Formentera und Duisburg, der Stadt, in der er 1942 geboren wurde.

Wenn man den Lebenslauf des freien Schriftstellers Niklaus Schmid liest, dann fühlt man sich ein wenig an Elmar Mogge erinnert, jenen privaten Ermittler, den Schmid zum Helden seiner bislang erfolgreichsten Kriminalromane gemacht hat. Sie heißen "Der Hundeknochen", "Bienenfresser" sowie "Stelzvogel und Salzleiche". Elmar Mogge ist ein kantiger Typ mit Macken, der bei der Kripo "ausgestiegen" ist. Wie Schmid hat er eine Vergangenheit als Zirkusmitarbeiter, wobei man die biografischen Verbindungen nicht zu eng ziehen sollte. Ein so vorzüglicher Messerwerfer wie Mogge ist Schmid wohl nicht. Aber natürlich spielt die Lebenserfahrung des weit gereisten Autors mit den weit entfernten Wohnsitzen gewiss eine Rolle beim Konzipieren und beim Schreiben der Romane und Stories.

Eingeführt hat Niklaus Schmid seinen Elmar Mogge im Krimi "Der Hundeknochen". Der Privatdetektiv, der über jeden Cent Honorar froh ist, muss herausfinden, weshalb ein Bauarbeiter sterben musste und ein Ehemann flüchtete. Das Besondere des Krimis, den man als Leser kaum aus der Hand legen möchte, ist, dass er in Duisburg und auf Formentera spielt, wobei der Titel auf die Form der Baleareninsel anspielt, die wie ein Hundeknochen aussieht. Niklaus Schmid schildert die Duisburger Arbeitswelt und die Stadtansichten ebenso lebendig wie die Künstlerkolonie im Mittelmeer, wobei die Boheme auf Formentera mit wissender Ironie gezeichnet wird.

Beim "Bienenfresser" recherchiert Mogge auch auf Formenteras größerer Nachbarinsel Ibizia, wo eine Flugbegleiterin verschollen ist. Mogge muss sich da zwischen Neureichen, Aussteigern, Kriminellen und Halbkriminellen behaupten, die im Ruhrgebiet und in - vermeintlichen - Urlaubsparadiesen zu Hause sind.

In "Stelzvogel und Salzleiche" geht es um einen zwielichtigen Radioreporter, der Mogge zu Hilfe ruft, weil er von unerwünschten Liebesbeweisen bedrängt wird. Der zunächst eher harmlose Auftrag erweist sich zunehmend als brisant und gefährlich. Elmar Mogge bekommt die kriminelle Energie seines Gegenparts sogar am eigenen Unterleib zu spüren; eine ziemlich drastische Szene, die aber zum Handlungsablauf passt. Ganz nebenbei wird ein zehn Jahre zurückliegender Todesfall in Soest aufgeklärt, was mit der Titel gebenden Salzleiche zu tun hat.

Niklaus Schmid erzählt packend. Seine Milieuschilderungen sind vorzüglich, ebenso die Actionszenen. Neben den Romanen schreibt Schmid zahlreiche Storys, die in Krimisammelbänden erschienen sind. Für seine Kurzgeschichte "Müntefering singt" wurde er mit dem Kulturpreis Hochsauerlandkreis ausgezeichnet.
Neben seinen literarischen Büchern schrieb Schmid Reiseführer über alle Balearen-Inseln, darunter "Der etwas andere Reiseführer" über Formentera, den er auch als Hörbuch herausbrachte. Neben Informationen liest man hier schöne Inselgeschichten.
Zurzeit arbeitet Schmid auf Formentera "bei 35 Grad im Schatten" an einem Weihnachtskrimi.

Quelle: RP

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