Niklaus Schmid


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Die neue Reihe
Merian Reiseführer
Mallorca


Mit dem MERIAN Reiseführer Mallorca wissen Sie immer, worauf es wirklich ankommt. MERIAN zeigt die Insel in all ihrem Reichtum: die charakteristischen Sehenswürdigkeiten und alles, was Sie darüber hinaus ebenfalls nicht verpassen sollten. So machen Sie mehr aus Ihrer Reise.

MEHR ERLEBEN – MEHR GENIESSEN – MEHR SEHEN: Spannende Geschichten geben erstaunliche Einblicke in die Insel und liefern vertiefende Hintergründe.
(Klappentext)

Verlag: Gräfe und Unzer, 224 Seiten, 1. Auflage 2020, Euro 17,99

Erhältlich im Buchhandel sowie im Internet bei vielen Anbietern - zum Beispiel hier:
Amazon , Bücher.de , Weltbild , Hugendubel , JPC.de , Buchhaus.ch und anderen.

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Der „Coolste Cop Deutschlands"
und seine kriminellen Storys … Sonnenbrille, lässiges Grinsen, Dienstwaffe – so kennt man Roland Jankowsky in seiner Rolle als Overbeck im ZDF-Dauerbrenner „Wilsberg“. Er hat eine große Klappe und kriegt häufig eins auf die Nase, aber das Publikum liebt ihn und wählte ihn sogar zum „Coolsten TV-Kommissar Deutschlands" ...
In seinem zweiten Buch hat er sie jetzt wieder alle versammelt, die Geschichten aus der Feder von Deutschlands besten Comedy-Crime-Autoren und -Autorinnen ... (Klappentext) Und eine der Storys, sie heißt "Das andere Fenster"
*), ist von mir.

Aus! Ende! Over...!
KBV-Verlag, Taschenbuch, 270 Seiten, Euro 12,00
Im Buchhandel, beim Verlag und im Internet bei Amazon und vielen anderen Anbietern.

*) ...eine Leseprobe finden Sie hier:


Das andere Fenster

Über Tote soll man nur Gutes sagen.
...Außer sie sind schon lange tot. So hat doch jüngst
Der Spiegel jene bewundernswerte Nonne kritisiert, die
das Heilmittel Klosterfrau Melissengeist erfunden hat,
das auch in meinem Medizinschränkchen steht. Von
frommen Lügen und einem Plagiat war in dem Artikel
die Rede, übertriebenen Geschäftssinn, ja Geldgier hat
man der ehrenwerten Maria Clementine Martin,
bekannt als Schwester Melisse, vorgeworfen. Na, ich
weiß nicht. Vielleicht ist da was dran, vielleicht aber
auch nicht.
...Ganz sicher bin ich mir in meinem Urteil bei Tante
Edda. Uneigennützig war sie und hilfsbereit. In einem
Weltladen hat sie gearbeitet, für Hilfswerke gesammelt
und bei verschiedenen Tafeln ausgeholfen. Um es kurz
zu fassen, im gewissen Sinne hat Tante Edda, auch
wenn sie für kurze Zeit mal verheiratet gewesen war,
wie eine Nonne gelebt. Oder fast. Ein guter Mensch,
das war sie auf jeden Fall.

...Vor einer Woche ist sie gestorben.
...Da sie keine Kinder hatte, kam das Thema Wohnungsauflösung
auf mich zu. Uwe sollte mir helfen. Er ist ein Profi auf dem Gebiet. Uwe hat einen Blick dafür, was auf Flohmärkten noch zu verwerten ist, und für alles andere hat er seine Helfer, ausgerüstet mit ein paar Flaschen Bier und einem Vorschlaghammer.
...»Betten, Wandschränke, all das sperrige Zeug bringt doch nichts, das tragen wir nur als Kleinholz die Treppen runter«, sagte er, als ich ihm den Job anbot. »Doch bevor wir antraben, Kumpel, schau dich mal in der Wohnung der alten Dame um, lang mit der flachen Hand zwischen die Polster, vielleicht findest du da noch einen Umschlag mit blauen Kacheln.«
...»Blaue Kachel?«
...»Na, die Hunderter aus D-Mark-Zeiten.« Er lachte.
...Ich folgte seinem Rat. Schaute mich um, hob die Matratze, blickte hinter die Gemälde mit den Landschaftsmotiven. Nichts.
...Dann stand ich vor dem schweren Wandschrank ...

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Seit zwanzig Jahren kennen die Fans der Fernsehserie »Wilsberg« den großspurigen, angeberischen Kommissar Overbeck. Der Schauspieler Roland Jankowsky verkörpert auf unnachahmliche Weise diesen sympathischen Angeber, und das Publikum liebt ihn dafür. (Klappentext)
Nun hat er einen Sammelband mit 16 Kurzkrimis herausgegeben - mit Texten von Brigitte Glaser, Klaus Stickelbroeck, Angela Eßer, Peter Godazgar, Ralf Kramp sowie weiteren Autoren. Und eine der Storys, sie heißt "Das Manuskript"
*), stammt von mir.

Waffe weg! Over...!
KBV-Verlag, Taschenbuch, 260 Seiten, Euro 12,00
Im Buchhandel, beim Verlag und im Internet bei Amazon und vielen anderen Anbietern.

*) ...eine Leseprobe finden Sie hier:


Das Manuskript

Das Wichtigste beim Schreiben, sagt mein Kollege Fred Neuendorf, sei die Recherche, das Darstellen auch kleinster Details. Da bin ich anderer Meinung: Wichtig ist das Weglassen. Nun, Neuendorf schreibt dicke Kriminalromane, ich bin Dichter.
...Erst neulich haben wir darüber gesprochen. Es war spät am Abend, und die einzige Ausbeute des Tages waren ganze vier Zeilen. Neuendorf lachte darüber, er habe gerade noch mal zehn Seiten zu den übrigen 500 in den PC gehämmert und sei mit seinem neuen Roman jetzt nahezu fertig.
...„Worum geht es denn?“
...„Das werde ich Ihnen doch nicht sagen, Herr Kuhn. Das weiß keiner, nicht einmal mein Verleger.“
...Später verriet er mir dann doch, worum es ging: „Eine Mafia-Story, wie mit den ersten Gastarbeitern in den Sechzigerjahren auch die organisierte Kriminalität südländischer Prägung in Deutschland ihren Einzug hielt.“
...Das Thema habe er mir auch nur deshalb verraten, so ließ er durchblicken, weil ich ja kein richtiger Kollege sei. Stimmt, mein Geld verdiene ich als Taxifahrer. Sollte ich ihm sagen, dass ich drei

Jahre Germanistik studiert habe? Geschenkt! Neuendorf würde nur geringschätzig schnauben. Er gehört zu den Menschen, die glauben, wahre Literaten seien harte Männer, die wie Dashiell Hammett neben der Schreibmaschine griffbereit eine Flasche Hochprozentigen haben. Oder eine Jagdflinte wie Ernest Hemingway. Oder die sich durchs Leben huren und saufen wie Charles Bukowski. Mich hält Neuendorf für einen elenden Spießer, wenn er sich überhaupt die Mühe macht, über mich nachzudenken. Er kennt mich nur von den Taxifahrten, wenn er zu betrunken war, um seinen eigenen Wagen zu lenken. Bei einer dieser Touren hatte ich ihn etwas näher kennengelernt und ihm am Fahrtziel mein Geschäftskärtchen gegeben:
...„Übrigens, ich schreibe auch.“
...„Was denn?“
...„Gedichte.“
...„Klasse, Mann, weitermachen!“, hatte er mir geraten und hinzugefügt: „Gedichte, na ja, immer noch besser als in den leeren Stunden ganz zu verblöden.“

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Müntefering singt


Feinkostläden statt Aldi, Malediven statt Baggersee. Mit Hartz IV ist das nicht drin. Doch Ellie hat einen Plan: Wir schnappen uns einen Promi und fordern Lösegeld. Kleinganove Ulf hat Bedenken, Leibwächter und so. Dann eben 'nen nahen Angehörigen, sagt Ellie, das ist einfach und ungefährlich.
Tatsächlich klappt alles reibungslos. Nur treten Ulf und Ellie mit dieser Entführung etwas los, was sie niemals hätten ahnen
können …

Verblüffend, lakonisch und höchst originell! (aus der Laudatio)
Die Krimi-Kurzgeschichte wurde mit dem Kulturpreis Hochsauerlandkreis ausgezeichnet.

> für 2,99 Euro kaufen

> oder anmelden und kostenlos lesen

> Pressebericht

> und eine Leseprobe gibt es hier:


Müntefering singt

...„Wie war die Arbeit, Ulf?“
...„Mies. Knapp dreihundert“, antwortete ich, während ich mein Spezialwerkzeug und das Spürgerät für Alarmanlagen im Flur ablegte. Endlich Feierabend.
...„Also, statt Malediven nur Diemelsee.“
...„Tut mir leid, Ellie. Kein Mensch hat mehr Bargeld im Haus; Kreditkarten, Telebanking – wie soll man denn da seinem Beruf nachgehen?“
...„Such dir einen anderen!“, rief meine Frau aus der Küche. „Wie wär’s mit ’ner Entführung? Das ist doch die Branche, in der heute das große Geld gemacht wird.“ Sie rieb sich die Hände an den Hüften trocken und gab mir einen Kuss. „Wir schnappen uns einen Promi“, sagte sie etwas später, als sie das Essen brachte, und hatte auch gleich einen Namen parat. „Den Rüdiger Hoffmann.“
...„Ellie, das meinst du nicht wirklich. Der ist doch dauernd auf Tournee.“ Ich rückte den Stuhl zurecht, setzte mich aufrecht und legte die Hände auf die Oberschenkel. „Halloo, erst mal“, machte ich den Komiker nach. „Ich weiß gar nicht, ob Sie’s wussten, aber ich bin ja entführt worden … Nee, nee, da lachen doch die Leute.“
...Ellie lachte auch, aber auf ihre strenge Art. „Dann eben einen Ernsthaften. Den Friedrich Merz, der ist seriös und hat seinen

Wahlkreis hier im Hochsauerland.
...Ich wiegte den Kopf. „Seriös schon, aber Lösegeld? Das gibt uns die Angela Merkel höchstens, damit wir ihn behalten. Und den Stoiber noch zusätzlich entführen.“ Ich sprach so drauflos, mit vollem Mund, was man nicht tun soll, kaute langsam, wollte Zeit gewinnen. Denn wenn Ellie erst einmal eine Idee hat, dann ist sie davon nur sehr schwer wieder abzubringen. Meine nächtlichen Besuche in den Villen der Umgebung, auch das war ihre Idee gewesen. Vorher hatte ich so dies und jenes gemacht, Musik auf der Straße, illegale CDs, oft auch gar nichts.
...„Ein bisschen zäh. Das Fleisch, meine ich.“
...„War im Angebot.“ Ellie räumte den Teller ab. Aber das Thema war damit noch lange nicht vom Tisch. Als sie die Nachspeise brachte, fing sie wieder an: „Dann eben den Müntefering. Der kommt auch aus unsrer Gegend, wurde in Neheim geboren, ist in Sundern zur Schule gegangen, hat da gearbeitet, war Stadtrat. Den kennt jeder, der ist beliebt, der ist wichtig, den brauchen sie, der Kanzler und die gesamte SPD. Für den Münte würden sie zahlen. Aus der Parteikasse!"

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Sonne, Schüsse und Souvlaki


Klar, Griechenland ist immer schön, oft auch spannend und diesmal sogar„schmackhaft“. Das beweisen die 16 Autoren – darunter Ina Coelen, Klaus Stickelbroeck, Nessa Altura, Raoul Biltgen - in ihren mit landestypischen Rezepten garnierten Kurzkrimis. Da geht es um Liebe und Leidenschaft, um Politik und Verbrechen oder auch, so bei meiner Geschichte, um List und Tücke und doppelten Verrat. Sie heißt “Der Freigänger” *) und spielt auf Kreta.

Sonne, Schüsse und Souvlaki
Die Anthologie aus dem Verlag Griechenland Zeitung hat 264 Seiten; die gebundene Ausgabe kostet 19,80 Euro. Erhältlich ist sie ab sofort im Buchhandel und im Internet: bei Amazon, Weltbild, Bücher.de und vielen anderen.

*) ... eine Leseprobe gibt es hier:


Der Freigänger

Als die ersten Sonnenstrahlen in sein Gesicht fielen, erhob sich Strasser von dem sandigen Boden. Der Strand lag in einer von steilen Felsen umgebenen Badebucht. Nur ein paar Stunden hatte er geschlafen.
...Die vergangene Nacht war kurz gewesen, der über dreistündige Flug nach Heraklion, dann die lange Taxifahrt bis zu dem Ferienort hinter Agios Nikolaos. Mit einem nervigen Fahrer, der auf die Deutschen nicht gut zu sprechen war und die Beamten in Brüssel regelrecht hasste, weil sie das Taxigeschäft umkrempeln wollten.
...Möchten Sie, hatte der Mann in den Rückspiegel gefragt, etwa von einem Fahrer aus Rumänien oder Bulgarien über die Insel kutschiert werden? Tja. Na, also! Haben Sie schon ein Hotel? Ich kenne in dem Ort ein gutes Restaurant. Da gibt es ein wunder-
bares
Kouneli Stifado, das ist geschmortes Kaninchen auf kretische Art, ja, sehr lecker. Sie lieben doch die griechische Küche? Mein Name ist Jannis. Wie heißen Sie? Nein, nein, nicht Rumpelstilzchen. Ich weiß, Sie machen Scherze. Ich habe in Leverkusen gearbeitet.

...So ging das während der ganzen Fahrt. Schnauze!, hätte Strasser in Deutschland in einem Ton und mit einem Blick in den Spiegel gesagt, der sofort für Ruhe gesorgt hätte. Aber er war nun mal in Griechenland und da musste er sich zurücknehmen. Ja, er freue sich auf die griechischen Spezialitäten. Auf die Sonne, den Wein, das Wasser. Und auf eine ganz spezielle Begegnung, hätte er antworten können.
...Als sie die Bucht schließlich erreichten, graute schon der Morgen. Und in dem Hotel, das genau zwischen zwei Landzungen lag und das er dem Fahrer nur als Ziel genannt hatte, gingen in den Wirtschaftsräumen gerade die ersten Lichter an.
...Im Schein einer Taschenlampe hatte Strasser die Skizze studiert, die er nach Christinas Angaben angefertigt hatte. Da waren die Hoteleingänge, dort die angegliederten Unterkünfte, in denen die Angestellten wohnten. Alles stimmte, sie hatte nicht geschwindelt. Bald würde der Betrieb losgehen.
...Zeit für ein paar Vorbereitungen ...

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Tortillas, Tapas und Toxine

Spanien: Sonne und Sand - heiteres Urlaubsland. Nach Wein und gutem Essen lockt die tägliche Siesta. Also alles bestens, todo tranquilo? Herausgeberin Ingrid Schmitz hat bei Spanienkennern nachgehakt und gleichzeitig um Rezepte gebeten - herausgekommen ist eine Sammlung von Kurzkrimis. Mein Beitrag heißt Das Formentera-Schwein. Nein, da geht es nicht nur um eine Inselspezialität ... *)

Tortillas, Tapas und Toxine
Conte Verlag, Taschenbuch, 244 Seiten, Euro 12,90

Im Buchhandel, beim Verlag und im Internet z.B. bei Amazon

*) ...eine Leseprobe finden Sie hier:

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Das Formentera-Schwein

Nein, nichts gegen Touristen, sie sind ja meine Kunden. Ich stehe auf Formenteras sogenanntem Hippiemarkt, immer mittwochs und sonntags. Wie lange schon? Nun, seit Bob Dylan hier in einer Mühle Blowin’ in the Wind geschrieben hat. Ist ein Scherz, da war ich noch nicht geboren. Falls es überhaupt stimmt, das mit Bob Dylan.
Jedenfalls lesen es die Besucher in den Reiseberichten und ich soll ihnen dann erklären, in welcher Mühle er gewohnt hat. Sie stellen ständig dieselben Fragen: »Wo kann man auf der Insel gut essen?« »Leben Sie das ganze Jahr hier?« Und wenn ich nicke, kommt regelmäßig die Bemerkung: »Muss toll sein, dauernd in der Sonne, bei uns reicht es nur für vierzehn Tage.« Das sagen Leute, die eine Firma haben und in einer Villa wohnen. Und dann versuchen sie, den Preis für das Bild herunterzuhandeln.
Ich koloriere Grafiken, die Rezepte enthalten. Insgesamt zwölf einheimische Gerichte, immer mit passender Illustration.


Paare können sich oft nicht entscheiden. Er ist für das eine Motiv, sie für das andere, und vor lauter Verlegenheit, weil sie sich nicht einigen können, fragen sie schließlich: „Ach, können Sie uns ein Lokal empfehlen? So ’n Geheimtipp.“
Um dem Gerede zu entgehen, stöpsele ich mir Ohrhörer rein, male und lasse meine Gedanken schweifen. So war das auch am letzten Mittwochnachmittag ...
Holly came from Miami ... hitch-hiked her way …
Die Frau am Stand, wo Piet seine Ledergürtel verkauft, sah nicht schlecht aus. Groß, blondiertes Haar, roten Lippen, gut zehn Jahre älter als ich, vielleicht war sie ja mit der Tochter auf der Insel ...
she says, hey babe, take a walk on the wild side
Qué? Wie bitte?“
„Das Formentera-Schwein, wo gibt es das?“ Ihre Finger mit den spitz gefeilten Nägeln tippten auf die Grafik, die ein schwarzes Schwein vor einer Schüssel mit Feigen zeigte ...


Abmurksen und Tee trinken
Bitterböse Mordgeschichten

Warum können gerade dunkle Genussmittel wie Lakritz und Schokolade, Kaffee und schwarzer Tee süchtig machen, worin liegt ihr Geheimnis?

Einige der bekanntesten deutschsprachigen Krimiautoren sind der Sache bis auf den Grund der Teetasse nachgegangen; herausgekommen sind bitterböse Mordgeschichten, die ihrerseits süchtig machen, geschrieben von Jürgen Ehlers, Brigitte Glaser, H.P. Karr, Niklaus Schmid und anderen.

Abmurksen und Tee trinken: Herausgegeben von Ina Coelen, Leporello Verlag, 252 Seiten, ISBN: 978-3936783452, € 9,90

Die Anthologie kann im Buchhandel, bei Amazon oder direkt beim Verlag bestellt werden - und einen Vorgeschmack auf meine Story
"Der Inder" gibt es schon hier:


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Der Inder


Ich meine, Amelie braucht jetzt einen Anwalt, aber es sollte ein verdammt guter sein. Denn ihre Gegner sind gewitzt, und sie
fühlt sich von ihnen hinters Licht geführt, ausgenutzt, emotional missbraucht. Wie es dazu kam?
Nun, damit Sie meine Freundin besser einschätzen können, muss ich ein wenig ausholen.
Andere Menschen finden eine Geldmünze, Amelie stolpert, fällt hin und findet eine Brieftasche. Aber nicht etwa eine leere, die schon hundert Passanten durchwühlt haben, nein, sie findet eine samt goldener Kreditkarte und Geheimzahl. Ich, zugegeben, würde jetzt auf Einkaufstour gehen, schickes Kleid, passende Handtasche, und vielleicht noch schnell, ehe die Karte gesperrt wird, eine Reise buchen.
Aber was macht Amelie? Sie stöbert im Internet und bekommt den Namen des Karteninhabers heraus; vier Wochen später ist sie mit ihm verheiratet, anderthalb Jahre später ist sie Witwe. Jetzt gehört ihr ein Luxusapartment mit Blick auf den Rhein. Und wenn sie sich langweilt, bringt sie mit dem Audi Cabriolet aus dem Nachlass ihres Mannes die leeren Rotweinflaschen zum Glascontainer und geht anschließend einkaufen, im Bio-Laden selbstverständlich.
Letztens kam sie auf dem Rückweg mal wieder auf einen Sprung
zu mir.

Diesmal hatte sie nicht nur ungespritzte Zucchini und
sündhaft teuren Bio-Wein in ihrem Weidenkörbchen. Nein, Amelie hatte Tee gekauft, aber nicht den grünen, der angeblich den Kopf frei macht, sondern schwarzen, natürlich aus biologisch einwandfreiem Anbau. Preislich lag der Tee - eine Darjeeling-Spitzensorte von handgepflückten zarten Blättchen und
Blattsprossen - beim Aldi-Champagner, weshalb wir ihn gleich ausprobierten …
Moment mal! Ziehen Sie jetzt nicht gelangweilt die Augenbraue nach oben. Ich komme schon noch auf den Punkt.
Auf dem Paket die übliche Beschreibung, dass alles kontrolliert werde, keine Pestizide verwandt und die internationalen Umwelt- und Sozialstandards eingehalten würden, fairer Preis für die Produzenten, schnarch, schnarch.
Innen dann diese kleine Pappe mit dem Gütesiegel von Transfair, kennt man ja. Doch auf der Rückseite von dem Kärtchen, und jetzt kommt es, da stand eine Botschaft.
Amelie hielt mir das Stück Pappe unter die Augen. "Kira, schau dir das an! Hier ist eine Botschaft!" Sie sprach das in einem Tonfall, wie ihn wohl Moses drauf hatte, als er mit den Gesetzestafeln vom Berg Sinai kam.
...



Wie wär's mit einer Schlemmerreise durch das Land der Tafelfreuden? Geboten werden Köstlichkeiten, für die manch einer sterben könnte ... andere sogar sterben müssen.

Diese kulinarische Krimi-Anthologie enthält 17 Geschichten nebst Rezepten, recherchiert, verfasst und brühwarm aufgetischt von Anne Chaplet, Ralf Kramp, Ina Coelen, Klaus Stickelbroeck, Susanne Mischke, Niklaus Schmid und anderen.

Muscheln, Mousse & Messer: Herausgegeben von Ingrid Schmitz, Conte Verlag, 220 Seiten, ISBN 978-3941657229, kostet 12,90 Euro, ist erhältlich im Buchhandel und im Internet.

Eine Kostprobe meines Beitrags, die Story
Wohnungstausch, gibt es auf dieser Seite:



Wohnungstausch

"Halbe Mio! Du hast eine Woche Zeit."
Nur diese Frist und die Summe, nicht mal besonders drohend die Stimme. Aber Christian Tammer lief ein kalter Schauer über den Rücken. Halbe Mio, das war seine Ausdrucksweise. Die kannten ihn, das waren keine Trittbrettfahrer.
Die Lage wurde ernst.
Angefangen hatte es mit einem Einbruch in sein Büro. Tammers Augen huschten über die Wand, auf der trotz eines neuen Anstrichs immer noch die Sprühschrift zu erkennen war:

Drecksäcke wie du machen schon wieder Gewinne.
Mit unserem Geld.

Es folgten Drohbriefe per Internet. Der letzte schloss mit der Aufforderung: Wir wollen unser Geld zurück. Auf ein Konto, das wir dir in den nächsten Tagen am Telefon nennen.
Zum wiederholten Male kontrollierte er die Absender der E-Mails, fand aber keinen Hinweis. Sie konnten vom anderen Ende der Welt oder aus dem Nachbarhaus kommen. Ebenso der Anruf eben:
Halbe Mio! Du hast eine Woche Zeit.

Tammer klappte den Rechner zu. Sorgfältig verschloss er die Bürotür mit dem neuen Sicherheitsschloss. Auf der Treppe zur Tiefgarage überkam ihm, wie schon in den Tagen zuvor,
ein ungutes Gefühl, das sich auf dem kurzen Weg vom
Bürogebäude zu seiner Wohnung noch steigerte. Immer wieder blickte er in den Rückspiegel. Der Minibus hinter ihm, die ganze Zeit schon. Der Typ mit der Sporttasche an der Ampel, der grinste ihm frech zu.
Die Großstadt sei ein Dschungel, hatte Tammer mal in einem Wirtschaftsmagazin gelesen. Darüber konnte er nur lachen. Jeder gegen jeden wie im Urwald, das wäre ja sogar noch zu ertragen. Alle gegen einen, gegen ihn, so sah es verdammt noch mal doch aus! Und wer konnte ihm helfen? Niemand! Die Polizei würde
sehr schnell auf sein Schneeballsystem stoßen, und dann - nicht auszudenken.
Sein Handy meldete sich. Tammer blickte auf die Anzeige. Unterdrückte Rufnummer. Er nahm trotzdem ab:
"Versuch nicht zu fliehen. Wir kriegen dich ..."

Wer kann schon einer Katze widerstehen? Können Fliegen töten? Was hat die Leiche im Badezimmer mit den kleinen Spinnen zu tun? Finden Sie es heraus!

Einige der bekanntesten deutschsprachigen Krimiautoren haben hinter Katzenklo und Hundekörbchen recherchiert – oder ihren Goldfisch beschattet:
Tierisch gute Kriminalgeschichten von Jürgen Ehlers, Kathrin Heinrichs, H. P. Karr, Paul Lascaux, Susanne Mischke, Klaus Stickelbroeck, Niklaus Schmid und anderen.

Ausgefressen: Herausgegeben von Ina Coelen und Arnold Küsters, Leporello Verlag, 272 Seiten, ISBN 978-3-936783-37-7, 9,90 €

Das Buch kann im Buchhandel, beim Verlag und im Internet bestellt werden. Und einen kleinen Happen meines Beitrags, die Story
Vielen Dank, liebe Spinne!, können Sie schon jetzt auf dieser Seite lesen:

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Vielen Dank, liebe Spinne!

Wenn ich hier so rumsitze und hin und wieder mit meinem Joint eine Spinne in die ewigen Jagdgründe schicke, dann denke ich an die Weiber, die ich früher gevögelt habe. Ich hab es auf dem Rücksitz von meinem Cabrio gemacht, in einem Zugabteil der Bundesbahn, stehend in einem Kornfeld oder im Sitzen in der letzten Reihe eines Kinos. Ich habe es im Wasser und an Sandstränden gemacht, an Steilküsten und in Aufzügen, egal, ob sie jung oder alt, dick oder dünn waren. Man soll doch keine Vorurteile haben.
Ja, ich habe es mit Hausfrauen getrieben, wenn ihr Alter auf Schicht ging oder wenn er besoffen im Nebenzimmer auf der Couch lag. Meist hab ich sie ganz schnell rumgekriegt, manchmal hat es länger gedauert, und hin und wieder musste ich sie vorher auch in ein Restaurant einladen - oder ihnen Geld geben. Ja, ja, tolle Zeit!
Aber verdammt lang her. Und das ist mein Problem. Wieso? Was heißt hier wieso? Weil ich an eine geraten bin, die mir das Leben schwer macht, richtig schwer. Einerseits bin ich immer noch überzeugt, dass sie von Anfang an darauf aus war, na klar, denn warum sonst trug sie damals ein Röckchen, so kurz, dass es bei jeder Bewegung ihr weißes Höschen aufblitzen ließ.

Andererseits lässt sie mich zappeln, schon seit Wochen. Nee, eine Schönheit ist sie nicht, eher so eine, die erst auf den zweiten Blick wirkt, dann aber umso mehr.
Ich hab sie in einem Museum kennengelernt. Da staunen Sie, was? Nun, als sich bei mir die ersten grauen Haare zeigten, da hab ich mein Revier gewechselt, bin ich zu kulturellen Veranstaltungen gegangen, habe Kunstausstellungen besucht, und so landete ich schließlich auch mal in der Küppersmühle im Duisburger Innenhafen. Sie stand da mit schräg gehaltenem Kopf vor einem Bild von Georg Baselitz. Ich stellte mich neben sie und hielt meinen Kopf ebenso schräg und fragte, so über die Schulter, ob ich das Bild für sie anders herum hängen solle oder ob ich ihr bei einem Kopfstand helfen könne.
"Das könnte Ihnen wohl so passen!", sagte sie und strich mit der flachen Hand über ihren Minirock. Es klang abweisend und auffordernd zugleich. Erst jetzt sah ich ihr ins Gesicht und bemerkte so ein Glitzern in ihren Augen, ein Glitzern, das alles Mögliche bedeuten konnte, auch eingefärbte und falsche Kontaktlinsen.
So oder so, für mich war die Sache klar. Ein Kaffee im Museumscafé und dann ab zu mir ...


Im Rahmen von "Ruhr.2010":
Das Mordsbrevier fürs Mordsrevier, herausgegeben von H.P. Karr, KBV-Verlag, 260 Seiten für 9,90 €

Hängen im Schacht
Mehr als ein Dutzend der besten Krimi-Autoren haben die Europäische Kulturhauptstadt 2010 und das Revier von Duisburg bis Dortmund durchstreift und präsentieren ihre mörderischen Beutestücke: Krimis über Kohle und Koks, Morde zwischen Baldeneysee und Haus Kemnade, Leckerbissen von Pommes tot-weiß bis zur Pizza 'Ndrangheta.

Folgen Sie unter anderem Edith Kneifl nach Oberhausen, Nina George durch Dortmund, F.K. Klimmek nach Wanne-Eickel, Niklaus Schmid nach
Duisburg, Gesine Schulz durch den Essener Norden und ... Die Besten der Besten streifen durchs Revier - Mordsmäßiges Vergnügen in kleinen Häppchen!

Das Buch kann im Buchhandel, beim Verlag und im Internet bestellt werden. Und den Anfang meines Beitrags, die Story
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Entenfang


Kunst, Kultur - wenn mir jemand damit kommt, lege ich sofort auf. Eigentlich. Doch diesmal, ich war knapp bei Kasse, hatte ich es nicht getan. Und deshalb stand ich jetzt im Schatten der Sparkasse an der Landgerichtsstraße und beobachtete den Eingang des alten Backsteingebäudes auf der anderen Straßenseite.
Langsam wurde ich nervös.
Bestimmt hatten mich schon die Überwachungskameras der Duisburger Haftanstalt und auch die der Sparkasse erfasst. Als ich mich anschickte, meinen Posten zu verlassen, öffnete sich die Tür neben dem großen Stahltor vor der Gefängnisschleuse.
Ein Mann trat ins Sonnenlicht, blinzelte, straffte die Schultern und nickte zufrieden.
Er war es.
"Max Rogalla", hatte Wegener von der
Prosegura Assekuranz gesagt und mir ein Foto gegeben. "Seine Strafe hat er in Werl abgebrummt, wird morgen aber aus der Duisburger JVA entlassen."
"Wieso Duisburg?"
"Da war noch ein Fall anhängig. Doch jetzt wird er auf


Bewährung entlassen."
"Und warum hat er gesessen?"
"Kunstdiebstahl. Fünf Jahre."
"Ziemlich lang."
"Kunstdiebstahl mit Todesfolge. Als er mit dem Bild unterm Arm die Stauffer-Villa verlassen wollte, stand ihm ein Wachmann im Weg. Rogalla hat ihm mit demselben Messer, mit dem er zuvor die Leinwand aus dem Rahmen geschnitten hatte, die Halsschlagader aufgeschlitzt. Der Verteidiger hat auf fahrlässige Tötung plädiert und ist damit durchgekommen, sonst hätte Rogalla sicher noch ein paar Jährchen länger sitzen müssen. Angeblich hat er das Bild bei der Flucht verloren. Doch wir sind sicher, dass er den Kirchner versteckt hat."
"Den Kirchner?"
"Ernst Ludwig Kirchner, Künstlervereinigung
Die Brücke. Das gestohlene Bild war bei uns mit knapp einer halben Million versichert."
Ich sog die Luft ein.
...



Todschick
ist der Titel einer Anthologie, die im Krefelder Leporello-Verlag erschienen ist.

In diesem Sammelband, herausgegeben von Ina Coelen, geht es 22 mal um Mode und Morde am Tatort Niederrhein.
Das Buch, ISBN 978-3936783322, hat 272 Seiten und kostet 9,90 €. Es kann im Buchhandel, direkt beim Leporello-Verlag und im Internet bestellt werden.

Meine Geschichte heißt
Valbonas Brautkleid und sie spielt im alten Duisburg-Meidericher Hüttenwerk.
- Wie bitte?! In 'nem Eisenwerk?
- Ja, genau, und zwar dort in der ehemaligen Gießhalle.
- Moment mal! Mode und Maloche - passt dat denn überhaupt zusammen?
- Na ja, mal sehen ... so fängt meine Story an:


Valbonas Brautkleid

Er hatte es schon öfters getan, warum auch nicht. Ist ja nichts Schlimmes, jedenfalls nichts Verbotenes, und schließlich bin ich ein toleranter Mensch. Ich habe nichts gegen Leute mit, sagen wir, eigenartigen Vorlieben. Normalerweise.
Aber, zum Teufel, warum gerade dieses Mal. Ich war nicht darauf vorbereitet, nicht bei dieser Gelegenheit, nicht an diesem Tag.
An welchem?, fragen Sie.
Nun, es war der Abend nach dem Vormittag, an dem Valbona Busche kirchlich geheiratet hatte. Abschluss und Höhepunkt der Hochzeit sollte dieser Abend sein, für Valbona, für ihren Ehemann - ich glaube, es war der dritte -, für die vielen geladenen Gäste und natürlich für Bernhard und mich.
Nein, eingeladen waren wir nicht. Obwohl ich von allen Anwesenden wohl der einzige war, der mit einem gewissen Recht hier was zu suchen hatte. Immerhin hatte ich an dem Ort, wo die Feier stattfand, lange gearbeitet.
Genau genommen, bis zu jenem Tag, an dem das Hüttenwerk in Duisburg-Meiderich zugemacht und anschließend zu einem Freizeitpark umfunktioniert worden war. Jahre später hatten sie mich dann noch mal geholt.

Valbonas Hochzeitsfeier war das letzte und womöglich das größte Ereignis, jedenfalls wurde es als solches von der Presse angekündigt. Ganz in Weiß vor schwarzer Kulisse, hatte ein Boulevardblatt geschrieben, Hochofen wird zum Traualtar. Gar nicht so abwegig, nachdem schon vor vielen Jahren ein Schriftsteller die Hochöfen zu den Kathedralen des Ruhrgebiets erklärt hatte.
Die WAZ hatte etwas sachlicher aufgezählt, was die Gäste sehen würden: Ein Brautkleid von Karl Lagerfeld, das hunderttausend, Schmuck von Cartier, der gar hundertfünfzigtausend Euro wert sei, sowie Valbonas Geschenk an ihren Gatten, eine Uhr, die auf fünfundzwanzigtausend taxiert wurde.
"Und dann wird da noch der Wagen stehen, mit dem er sich revanchiert hat, ein Sportcoupé für hundertzwanzigtausend. Jaha, da kommt eine Menge Geld zusammen", hatte ich zu Bernhard gesagt und ihm die Zeitung unter die Nase gehalten. "Wir sollten hingehen ..."


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Aktualisiert am 1. Dezember | kontakt@niklaus-schmid.de

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